Mittwoch, 29. Oktober 2008

Jungs und Mädels im Wald ... ein gewisser Unterschied?

Hallo Herr Marschall

Wir wollen uns noch einmal auf diesem Weg ganz herzlich bei Ihnen bedanken. Das war wirklich eine gelungene Aktion und alle Jungs waren total begeistert. Es hat einfach alles gepasst.

Danke

Niklas mit Priska und Thomas J...

Dieses Mail hab ich nach einer Veranstaltung mit 12 elfjährigen Jungs im Wald erhalten. Als Schwerpunkt hatte ich das Thema "Boden". 12 "Wilden Kerle" die Geschichte von "Marie und dem Heinzelmann" zu erzählen, mit Zauberkristall und Traumreise ... naja, es war ein Wagnis. Aber die Jungs fanden es klasse und wühlten anschließend mit Begeisterung und selbstgebautem Insektenstaubsaugern in Laub und Mull herum. Manch einem Hartgesottenen lief dann doch die Gänsehaut den Buckel runter, als er eine fette Spinne aufsaugen sollte.

Irgendwann lies dann die Jäger- und Sammlerleidenschaft nach und peux a peux entdeckten sie den Buchenwald als weiträumiges bis fast unendliches Rumtob- und Entdeckungsareal. In der Abenddämmerung machten wir ein kleines Feuer und alle wollten sie ihre Marschmellows (ich hoffe, das ist so richtig geschrieben) und Würstchen braten. Leider waren die Stöckchen, die sie als Grillwerkzeug gebrauchten, viiiiieeel zu klein, was den meisten ob der Hitze ein wehleidiges "iihh" und "aua" entlockte.

Also stellte ich meine Axt und mein Jagdmesser zur freien Verfügung, mit der gleichzeitigen Erlaubnis, in dem nahen "Gestrüpp" (dichte zweimannshohe Buchenverjüngung) einen Grillstock -u.z. einen langen- machen zu dürfen. Begeister, respektvoll aber auch manchmal recht ungeschickt bzw. ungestüm machten sie sich mehr oder weniger erfolgreich ans Werk (für mich unvorstellbar: Keiner der Jungs hatte ein Taschenmesser dabei!).

Als es dunkel war, saßen wir noch ne Weile in trauter Runde ums Feuer und genossen die Stimmung und ich hatte den Eindruck, dass alle rundum satt und zufrieden waren, auch die Erwachsenen. Für manch einen war manches völlig Neu und manche Zusammenhänge im und um den Wald unglaublich aber äußerst spannend. Den in der Nähe arbeitenden Harvester für 500.000 Euro genauso wie die unendliche Schaffenskraft des Bodens ... welche Gegensätze treffen da zusammen.

Ein Gedanke begleitete mich allerdings die ganze Zeit: Wie wäre der Nachmittag gelaufen, wenn es keine 12 elfjährigen Jungs gewesen wären, sondern Mädels. Was hätten sie aus meinem roten Faden gemacht? Wie wären die mit Harvester, Messer, Axt und Feuer umgegangen, wie hätte sie die Weite des Waldes genutzt?

Schade, schade, dass ich sowas nicht parallel laufen lassen kann. Es wäre doch so spannend herauszufinden, ob es ein geschlechtspezifisches Verhalten im Wald gibt, wie es aussehen würde und was wir Waldpädagogen daraus an Erfahrungen und Gestaltungsmöglichkeiten sammeln könnten!

Schade, schade, schade...

... nun gut, im Umgang mit Jungs in diesem Alter hab ich auf jeden Fall was gelernt: Sie sind richtig begeisterungsfähig ... und das ist toll so!

Einige Gedanken zur Frankfurter Buchmesse 08

Am 15. Oktober waren Christoph Semmelrodt und ich auf der Frankfurter Buchmesse. Wir wollten uns inspirieren lassen, schauen was es Neues auf dem Kinderbuchmarkt gibt und gucken "wies die anderen machen". Neben einem interessanten Vortrag zum Thema "Nachhaltigkeit in der Druckindustrie" konnten wir wichtige Kontakte zu FSC, PEFC und WWF knüpfen. Als wir dann irgendwann abends mit leerem Kopf und heißen Füßen den Heimweg antraten, zogen wir beide das gleiche Resümee: "Schön und gut, aber: wo ist das Neue, das Spannende, das Visionäre?" Wir schauten uns an und mit stolz geschwellter Brust kamen wir zu dem Ergebnis: "Das können wir genau so gut ... mindestens!"

Dienstag, 21. Oktober 2008

Ausstellung im "Märchenwald"

Am Samstag gab es die erste "Förster Bodo-Ausstellung". Im Rahmen der 1. Roßwälder Kunst- und Kulturnacht hatte ich das Vergnügen, in meinem kleinen idyllischen Heimatort, eine Auswahl an Illustrationen der spannenden Förster Bodo-Geschichten ausstellen zu können. Natürlich durfte ein Wald zum Thema Waldgeschichten nicht fehlen. Aber die Besucher im Selben zu begrüßen war ausgeschlossen.
Also brachte ich einfach den Wald zum Besucher in den Ortskern.
Die perfekte Location – eine alte Scheune, welche in einen geheimnisvollen Märchenwald umfunktioniert wurde. Ein großes Dankeschön an Karl Flogaus und Familie, die mir freies Schalten und Walten ermöglichten!

Toll, die großen Augen der Kinder zu beobachten. Aber auch die Großen hatten sichtlich ihren Spaß an Hugo der Wildsau, dem Heinzelmann Pit oder Knolle Grinsepilz.

Für alle, die (nicht) da waren, hier ein paar Impressionen!

Viel Spaß!!!







"Generationenübergreifend" mal anders erlebt

Irgendwann im Januar 2008 hat mich Herr Felk vom Saarländischen Rundfunk angerufen, ob er mit mir nochmals einen Filmbeitrag zur Sendung "Fahr mal hin: Winter im Bliesgau" drehen kann. Ich hatte schon mehrfach mit ihm zusammengearbeitet, und jedes Mal wurde daraus eine richtig "gute Sache".
Der Drehort war eine Höhle bzw. ein Felsvorsprung im oberwürzbacher Wald nahe St.Ingbert. Einen idealeren Ort, um die Geschichte von Marie und dem Heinzelmann Pit zu erzählen bzw. zu inszenieren, kann man sich kaum vorstellen.
Als interessierte Hörerschaft wurde eine Grundschulklasse der Hasenfeldschule eingeladen. Witzig war, dass innerhalb kürzester Zeit von allen Beteiligten das Kamerateam kaum noch wahrgenommen wurde. Dem Filmbeitrag ist es toll gelungen, die Stimmung einzufangen und wiederzugeben ... toll Herr Felk mit Team vom SR.

Beim Erzählen musste ich das eine und andere Mal leicht in mich hineingrinsen: Dieser Ort war "Annodunnemals" während meiner sog. Sturm- und Drangzeit des Öfteren Schauplatz manch geheimer Anekdote und meine drei ältesten Töchter hatten schon manche Party an diesem urwüchsigen Platz gefeiert. Und jetzt stand ich da, als alter Esel und durfte Märchenerzähler sein ... ist das nicht lustig? "Generationenübergreifend" mal anders erlebt!

... also, schaut euch den Film an, er ist wirklich sehenswert.
Einfach auf den Link klicken!!!

http://www.sr-online.de/sr3/2576/776328.html