Mittwoch, 20. August 2008

Heinzelmann PIT als Tonmodell

Nach vielen Skizzen hat mich der kleine Pit nicht losgelassen. Also hab ich zur Abwechslung mal den zweidimensionalen Skizzenblock beiseite gelegt und mich an einem Tonmodell versucht. Irgendwie sollte aus dem kleinen Tonklumpen der Pit werden – und nach vielem kneten, drücken und formen stand er dann tatsächlich vor mir. Mit Zipfelmütze, Gürteljacke, eng anliegenden Strumpfhosen und schweren Waldschuhen schaute er mich an. Tja, aber schaut selber...
Mal sehen was aus ihm noch wird!





Donnerstag, 7. August 2008

BNE - gut gemeinter sprachlicher Unfug?

Unter www.waldwissen.net hatte ich vor Kurzem einen Bericht zum Thema "Wurzeln der Nachhaltigkeit" gelesen. Vorweg, dieser Artikel ist prima und jeder Forstmann sollte ihn mit stolz geschwellter Brust gelesen haben, waren wir es doch, genauer der Herr Karl von Carlowitz, der 1713 erstmals das wegweisende Forstwort "Nachhaltigkeit" benutzt hatte. 


(Urkunde Carlowitz)


Verwunderlich ist es allerdings, wie wenig sich dieser Begriff außerhalb der forstlichen Denke noch nach 300 Jahren weltweit etabliert hat! Traurig!!

Daher war es fundamental wichtig, dass sich das Konzept einer Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) in der schulischen und außerschulischen Landschaft etabliert hat. Mein waldpädagogisches Handeln wurde jedenfalls enorm bereichert und erweitert, BNE sei dank!

In dem besagten Artikel habe ich aber folgenden Gedanken gelesen, der mir nicht mehr aus dem Kopf geht. Hier ein Auszug:

"Entwicklung und Nachhaltigkeit" muss es heißen, oder "Entwicklung zur Nachhaltigkeit hin!" aber "nachhaltige Entwicklung" (sustainable development) ist gut gemeinter sprachlicher Unfug!

Wenn man sehr sinnvoll etwas dynamisches zu dem konservativen Begriff der Nachhaltigkeit hinzunimmt, nämlich die Einsicht, dass es vielerorst Entwicklungen geben muss, dass investiert und verbessert werden muss, dann kann man es nur so sagen: wir wollen entwickeln, bis wir einen Zustand oder eine Wirkung erreicht haben von dem/der wir dann wünschen, er/sie soll möglichst bleiben. Also Entwicklung zur Nachhaltigkeit!

Erfreulich ist es auch nicht, wenn die Wortfolge sustainable development als "nachhaltige Entwicklung" verwendet wird, ohne dass etwas gesagt wird zum "Was" und "Wohin". Wenn dies nicht deutlich wird, dann handelt es sich um eine wohlklingende Verschleierung.


Mir leuchtet dieser Gedanke ein und seither hab ich ein kleines Problem, BNE mit "Bildung für nachhaltige Entwicklung" zu erklären! Wohl bemerkt, ich habe nur sprachlich ein Problem, keinesfalls inhaltlich!!!!

Vielleicht hat ja jemand einen Gedanken zu dieser Passage, den er auf diesem Weg loswerden will. Ich würde mich über einen Kommentar freuen.


Dienstag, 5. August 2008

Mit Insektenstaubsaugern auf Krabbelsafari

Mit einer kleinen aber erlauchten Truppe habe wir im Schürer Wald das Thema Boden unter die Lupe genommen. Mit von der Partie war auch "mein" (nicht ganz ernst gemeint!) Illustrator Christoph Semmelrodt, der immerwieder den Schritt vom virtuellen Zeichenbrett in die Realität wagt um zu überprüfen, ob seine Bilder "funktionieren".



Der Einstieg in das Bodenthema lieferte die Geschichte von Marie und dem Heinzelmann PIT und dieses Mal live mit einem DIN A1 Bild von der Erdfabrik... klasse Christoph! Die Kinder staunten nur so... und der Zeichner stand in echt daneben!



Zufällig wurde in der Nähe gerade eine sehr dicke Buche gefällt. Sie war rappeldürr und in unmittelbarer Nähe stand ein Kneipbecken... Natur hin, Natur her, Sicherheit geht einfach vor. Jung und Alt konnten hautnah miterleben, wie der Boden vibriert, wenn so ein Baumriese aufschlägt. Was für ein Ereignis. Die Waldarbeiter hatten ihre Arbeit aber auch professionell inszeniert, danke Willi, Patrik und Ralf.




Als sich die Spannung wieder gelegt hatte, gingen wir mit Insektenstaubsauger und Becherlupe bewaffnet auf Krabbelsafari. Es dauerte vielleicht eine halbe Stunde, bis der Knoten geplatzt war und das "Ur-ich" des Jägers und Sammlers herauskam und dann waren die Kleinen nicht mehr zu halten. Sie kamen nicht mehr aus dem Staunen und Fragen. Und wie von selbst lasen sie die "zufällig" anwesenden Bestimmungsbücher durch, um alles über das zu erfahren, was sie eben gerade in der Becherlupe beobachten konnten.




Was will man denn noch mehr?
Für mich war es eine klasse Veranstaltung.

Montag, 4. August 2008

Die virtuelle Welt kennt keine Brennnesseln

Ich hatte am 12. Juli und 2. August eine Veranstaltung der Stadt St. Ingbert. Zusammen mit Heinzelmann PIT retteten wir Susi das kleine Buchenbäumchen (jeweils fast 40 Teilnehmer!).
Bei der Streckenauswahl hab ich bewusst eine über 100m lange Passage durch meterhohen Farn und Brennesseln gewählt, nicht unbedingt zur Freude aller! Mir ist dabei folgendes aufgefallen: Oft wird die reale Welt, sprich Natur als Gegensatz zur virtuellen Welt, sprich PC gesehen, wobei sehr plakativ das eine gut und das andere böse ist. Wenn die Jungs und Mädels per PC durch diese Brennesselwüste gegangen wären, hätten sie spätestens in der Hälfte die Kiste ausgemacht. Wenns unangenehm wird, kann man ja einfach auf den Knopf drücken, schon isses weg!
Ganz so einfach ist das draußen nicht. Hier muss einfach weitergegangen werden, da gibt es keinen Stecker, den man rausziehen kann. Allerdings ist man aber um eine Erfahrung reicher: Im Wald sollte man besser lange Hosen und feste Schuhe anziehen!
Alle Teilnehmer hatten diesen Abschnitt mit Bravour gemeistert (von paar roten Flecken mal abgesehen). Wen es interessiert: unter www.wssi.de gibts reichlich Bilder!