Montag, 8. Dezember 2008

Unabhängigkeit befreit!

Nach langem Streifzug durch hohes Gestrüpp und dichte Wälder hat das Projekt "Förster Bodo" verlagstechnisch seinen Weg wiedergefunden und an der letzten grossen Weggabelung die richtige Richtung eingeschlagen.

Es hat sich in vielen Gesprächen und Erfahrungen herausgestellt, dass außergewöhnliche Projekte außergewöhnliche Lösungen erfordern.

Und die heißt zukünftig "edaphon-Verlag".
Der Begriff edaphon (griech.) bez. die Gesamtheit der im Boden lebenden Organismen. Ganz im Zeichen dieses Namens steht die neue Zusammenarbeit für Vielfalt, Innovation, Nachhaltigkeit, Lebensräume und die richtige Balance zwischen kleinem Handeln und großem Nutzen.

Es ermöglicht uns, den Ansatz einer "gefühlten Naturbildung", die richtige Mischung aus Realität und Fiktion, Wissensvermittlung und spannender Geschichten ganzheitlich und nachhaltig umzusetzen.

Unabhängig von unflexiblen Strukturen – frei für das Wesentliche.

Wir freuen uns auf eine spannende Zukunft und den Austausch mit unseren kleinen und großen Lesern.





Mittwoch, 3. Dezember 2008

Förster Bodo im SWR

Gestern wars soweit. In der Sendereihe "Fahr mal hin – Winter im Bliesgau" ging es auf eine etwas andere Entdeckungstour durch den Südosten des Saarlandes. Zwischen Wäldern, Burgen und abenteuerlichen Felslandschaften erwachen sie aus Sagen und Geschichten – die Gaukler, Elfen und Höhlenwichtel ... Und mittendrin ein echter Märchenförster mit seinen Waldgeschichten über Wichtel und Waldgeister, Würmer und Raupen, Ameisen, Spinnen und anderem Getier. Eine spannende Entdeckungsreise in die Welt der Kleinlebewesen, in welche die kleine Marie und der Heinzelmann Pit eintauchen dürfen.

Ein schöner Beitrag des SWR über Land und Leute, allesamt aktiv in dem Bemühen, den Bliesgau zur von der UNESCO anerkannten Biosphären-Region werden zu lassen.

Wer es nicht gesehen hat ...
Einfach mal weiterklicken!


http://www.swr.de/fmh/-/id=100722/nid=100722/did=4124540/ttra1r/index.html



Mittwoch, 29. Oktober 2008

Jungs und Mädels im Wald ... ein gewisser Unterschied?

Hallo Herr Marschall

Wir wollen uns noch einmal auf diesem Weg ganz herzlich bei Ihnen bedanken. Das war wirklich eine gelungene Aktion und alle Jungs waren total begeistert. Es hat einfach alles gepasst.

Danke

Niklas mit Priska und Thomas J...

Dieses Mail hab ich nach einer Veranstaltung mit 12 elfjährigen Jungs im Wald erhalten. Als Schwerpunkt hatte ich das Thema "Boden". 12 "Wilden Kerle" die Geschichte von "Marie und dem Heinzelmann" zu erzählen, mit Zauberkristall und Traumreise ... naja, es war ein Wagnis. Aber die Jungs fanden es klasse und wühlten anschließend mit Begeisterung und selbstgebautem Insektenstaubsaugern in Laub und Mull herum. Manch einem Hartgesottenen lief dann doch die Gänsehaut den Buckel runter, als er eine fette Spinne aufsaugen sollte.

Irgendwann lies dann die Jäger- und Sammlerleidenschaft nach und peux a peux entdeckten sie den Buchenwald als weiträumiges bis fast unendliches Rumtob- und Entdeckungsareal. In der Abenddämmerung machten wir ein kleines Feuer und alle wollten sie ihre Marschmellows (ich hoffe, das ist so richtig geschrieben) und Würstchen braten. Leider waren die Stöckchen, die sie als Grillwerkzeug gebrauchten, viiiiieeel zu klein, was den meisten ob der Hitze ein wehleidiges "iihh" und "aua" entlockte.

Also stellte ich meine Axt und mein Jagdmesser zur freien Verfügung, mit der gleichzeitigen Erlaubnis, in dem nahen "Gestrüpp" (dichte zweimannshohe Buchenverjüngung) einen Grillstock -u.z. einen langen- machen zu dürfen. Begeister, respektvoll aber auch manchmal recht ungeschickt bzw. ungestüm machten sie sich mehr oder weniger erfolgreich ans Werk (für mich unvorstellbar: Keiner der Jungs hatte ein Taschenmesser dabei!).

Als es dunkel war, saßen wir noch ne Weile in trauter Runde ums Feuer und genossen die Stimmung und ich hatte den Eindruck, dass alle rundum satt und zufrieden waren, auch die Erwachsenen. Für manch einen war manches völlig Neu und manche Zusammenhänge im und um den Wald unglaublich aber äußerst spannend. Den in der Nähe arbeitenden Harvester für 500.000 Euro genauso wie die unendliche Schaffenskraft des Bodens ... welche Gegensätze treffen da zusammen.

Ein Gedanke begleitete mich allerdings die ganze Zeit: Wie wäre der Nachmittag gelaufen, wenn es keine 12 elfjährigen Jungs gewesen wären, sondern Mädels. Was hätten sie aus meinem roten Faden gemacht? Wie wären die mit Harvester, Messer, Axt und Feuer umgegangen, wie hätte sie die Weite des Waldes genutzt?

Schade, schade, dass ich sowas nicht parallel laufen lassen kann. Es wäre doch so spannend herauszufinden, ob es ein geschlechtspezifisches Verhalten im Wald gibt, wie es aussehen würde und was wir Waldpädagogen daraus an Erfahrungen und Gestaltungsmöglichkeiten sammeln könnten!

Schade, schade, schade...

... nun gut, im Umgang mit Jungs in diesem Alter hab ich auf jeden Fall was gelernt: Sie sind richtig begeisterungsfähig ... und das ist toll so!

Einige Gedanken zur Frankfurter Buchmesse 08

Am 15. Oktober waren Christoph Semmelrodt und ich auf der Frankfurter Buchmesse. Wir wollten uns inspirieren lassen, schauen was es Neues auf dem Kinderbuchmarkt gibt und gucken "wies die anderen machen". Neben einem interessanten Vortrag zum Thema "Nachhaltigkeit in der Druckindustrie" konnten wir wichtige Kontakte zu FSC, PEFC und WWF knüpfen. Als wir dann irgendwann abends mit leerem Kopf und heißen Füßen den Heimweg antraten, zogen wir beide das gleiche Resümee: "Schön und gut, aber: wo ist das Neue, das Spannende, das Visionäre?" Wir schauten uns an und mit stolz geschwellter Brust kamen wir zu dem Ergebnis: "Das können wir genau so gut ... mindestens!"

Dienstag, 21. Oktober 2008

Ausstellung im "Märchenwald"

Am Samstag gab es die erste "Förster Bodo-Ausstellung". Im Rahmen der 1. Roßwälder Kunst- und Kulturnacht hatte ich das Vergnügen, in meinem kleinen idyllischen Heimatort, eine Auswahl an Illustrationen der spannenden Förster Bodo-Geschichten ausstellen zu können. Natürlich durfte ein Wald zum Thema Waldgeschichten nicht fehlen. Aber die Besucher im Selben zu begrüßen war ausgeschlossen.
Also brachte ich einfach den Wald zum Besucher in den Ortskern.
Die perfekte Location – eine alte Scheune, welche in einen geheimnisvollen Märchenwald umfunktioniert wurde. Ein großes Dankeschön an Karl Flogaus und Familie, die mir freies Schalten und Walten ermöglichten!

Toll, die großen Augen der Kinder zu beobachten. Aber auch die Großen hatten sichtlich ihren Spaß an Hugo der Wildsau, dem Heinzelmann Pit oder Knolle Grinsepilz.

Für alle, die (nicht) da waren, hier ein paar Impressionen!

Viel Spaß!!!







"Generationenübergreifend" mal anders erlebt

Irgendwann im Januar 2008 hat mich Herr Felk vom Saarländischen Rundfunk angerufen, ob er mit mir nochmals einen Filmbeitrag zur Sendung "Fahr mal hin: Winter im Bliesgau" drehen kann. Ich hatte schon mehrfach mit ihm zusammengearbeitet, und jedes Mal wurde daraus eine richtig "gute Sache".
Der Drehort war eine Höhle bzw. ein Felsvorsprung im oberwürzbacher Wald nahe St.Ingbert. Einen idealeren Ort, um die Geschichte von Marie und dem Heinzelmann Pit zu erzählen bzw. zu inszenieren, kann man sich kaum vorstellen.
Als interessierte Hörerschaft wurde eine Grundschulklasse der Hasenfeldschule eingeladen. Witzig war, dass innerhalb kürzester Zeit von allen Beteiligten das Kamerateam kaum noch wahrgenommen wurde. Dem Filmbeitrag ist es toll gelungen, die Stimmung einzufangen und wiederzugeben ... toll Herr Felk mit Team vom SR.

Beim Erzählen musste ich das eine und andere Mal leicht in mich hineingrinsen: Dieser Ort war "Annodunnemals" während meiner sog. Sturm- und Drangzeit des Öfteren Schauplatz manch geheimer Anekdote und meine drei ältesten Töchter hatten schon manche Party an diesem urwüchsigen Platz gefeiert. Und jetzt stand ich da, als alter Esel und durfte Märchenerzähler sein ... ist das nicht lustig? "Generationenübergreifend" mal anders erlebt!

... also, schaut euch den Film an, er ist wirklich sehenswert.
Einfach auf den Link klicken!!!

http://www.sr-online.de/sr3/2576/776328.html

Mittwoch, 20. August 2008

Heinzelmann PIT als Tonmodell

Nach vielen Skizzen hat mich der kleine Pit nicht losgelassen. Also hab ich zur Abwechslung mal den zweidimensionalen Skizzenblock beiseite gelegt und mich an einem Tonmodell versucht. Irgendwie sollte aus dem kleinen Tonklumpen der Pit werden – und nach vielem kneten, drücken und formen stand er dann tatsächlich vor mir. Mit Zipfelmütze, Gürteljacke, eng anliegenden Strumpfhosen und schweren Waldschuhen schaute er mich an. Tja, aber schaut selber...
Mal sehen was aus ihm noch wird!





Donnerstag, 7. August 2008

BNE - gut gemeinter sprachlicher Unfug?

Unter www.waldwissen.net hatte ich vor Kurzem einen Bericht zum Thema "Wurzeln der Nachhaltigkeit" gelesen. Vorweg, dieser Artikel ist prima und jeder Forstmann sollte ihn mit stolz geschwellter Brust gelesen haben, waren wir es doch, genauer der Herr Karl von Carlowitz, der 1713 erstmals das wegweisende Forstwort "Nachhaltigkeit" benutzt hatte. 


(Urkunde Carlowitz)


Verwunderlich ist es allerdings, wie wenig sich dieser Begriff außerhalb der forstlichen Denke noch nach 300 Jahren weltweit etabliert hat! Traurig!!

Daher war es fundamental wichtig, dass sich das Konzept einer Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) in der schulischen und außerschulischen Landschaft etabliert hat. Mein waldpädagogisches Handeln wurde jedenfalls enorm bereichert und erweitert, BNE sei dank!

In dem besagten Artikel habe ich aber folgenden Gedanken gelesen, der mir nicht mehr aus dem Kopf geht. Hier ein Auszug:

"Entwicklung und Nachhaltigkeit" muss es heißen, oder "Entwicklung zur Nachhaltigkeit hin!" aber "nachhaltige Entwicklung" (sustainable development) ist gut gemeinter sprachlicher Unfug!

Wenn man sehr sinnvoll etwas dynamisches zu dem konservativen Begriff der Nachhaltigkeit hinzunimmt, nämlich die Einsicht, dass es vielerorst Entwicklungen geben muss, dass investiert und verbessert werden muss, dann kann man es nur so sagen: wir wollen entwickeln, bis wir einen Zustand oder eine Wirkung erreicht haben von dem/der wir dann wünschen, er/sie soll möglichst bleiben. Also Entwicklung zur Nachhaltigkeit!

Erfreulich ist es auch nicht, wenn die Wortfolge sustainable development als "nachhaltige Entwicklung" verwendet wird, ohne dass etwas gesagt wird zum "Was" und "Wohin". Wenn dies nicht deutlich wird, dann handelt es sich um eine wohlklingende Verschleierung.


Mir leuchtet dieser Gedanke ein und seither hab ich ein kleines Problem, BNE mit "Bildung für nachhaltige Entwicklung" zu erklären! Wohl bemerkt, ich habe nur sprachlich ein Problem, keinesfalls inhaltlich!!!!

Vielleicht hat ja jemand einen Gedanken zu dieser Passage, den er auf diesem Weg loswerden will. Ich würde mich über einen Kommentar freuen.


Dienstag, 5. August 2008

Mit Insektenstaubsaugern auf Krabbelsafari

Mit einer kleinen aber erlauchten Truppe habe wir im Schürer Wald das Thema Boden unter die Lupe genommen. Mit von der Partie war auch "mein" (nicht ganz ernst gemeint!) Illustrator Christoph Semmelrodt, der immerwieder den Schritt vom virtuellen Zeichenbrett in die Realität wagt um zu überprüfen, ob seine Bilder "funktionieren".



Der Einstieg in das Bodenthema lieferte die Geschichte von Marie und dem Heinzelmann PIT und dieses Mal live mit einem DIN A1 Bild von der Erdfabrik... klasse Christoph! Die Kinder staunten nur so... und der Zeichner stand in echt daneben!



Zufällig wurde in der Nähe gerade eine sehr dicke Buche gefällt. Sie war rappeldürr und in unmittelbarer Nähe stand ein Kneipbecken... Natur hin, Natur her, Sicherheit geht einfach vor. Jung und Alt konnten hautnah miterleben, wie der Boden vibriert, wenn so ein Baumriese aufschlägt. Was für ein Ereignis. Die Waldarbeiter hatten ihre Arbeit aber auch professionell inszeniert, danke Willi, Patrik und Ralf.




Als sich die Spannung wieder gelegt hatte, gingen wir mit Insektenstaubsauger und Becherlupe bewaffnet auf Krabbelsafari. Es dauerte vielleicht eine halbe Stunde, bis der Knoten geplatzt war und das "Ur-ich" des Jägers und Sammlers herauskam und dann waren die Kleinen nicht mehr zu halten. Sie kamen nicht mehr aus dem Staunen und Fragen. Und wie von selbst lasen sie die "zufällig" anwesenden Bestimmungsbücher durch, um alles über das zu erfahren, was sie eben gerade in der Becherlupe beobachten konnten.




Was will man denn noch mehr?
Für mich war es eine klasse Veranstaltung.

Montag, 4. August 2008

Die virtuelle Welt kennt keine Brennnesseln

Ich hatte am 12. Juli und 2. August eine Veranstaltung der Stadt St. Ingbert. Zusammen mit Heinzelmann PIT retteten wir Susi das kleine Buchenbäumchen (jeweils fast 40 Teilnehmer!).
Bei der Streckenauswahl hab ich bewusst eine über 100m lange Passage durch meterhohen Farn und Brennesseln gewählt, nicht unbedingt zur Freude aller! Mir ist dabei folgendes aufgefallen: Oft wird die reale Welt, sprich Natur als Gegensatz zur virtuellen Welt, sprich PC gesehen, wobei sehr plakativ das eine gut und das andere böse ist. Wenn die Jungs und Mädels per PC durch diese Brennesselwüste gegangen wären, hätten sie spätestens in der Hälfte die Kiste ausgemacht. Wenns unangenehm wird, kann man ja einfach auf den Knopf drücken, schon isses weg!
Ganz so einfach ist das draußen nicht. Hier muss einfach weitergegangen werden, da gibt es keinen Stecker, den man rausziehen kann. Allerdings ist man aber um eine Erfahrung reicher: Im Wald sollte man besser lange Hosen und feste Schuhe anziehen!
Alle Teilnehmer hatten diesen Abschnitt mit Bravour gemeistert (von paar roten Flecken mal abgesehen). Wen es interessiert: unter www.wssi.de gibts reichlich Bilder!

Dienstag, 27. Mai 2008

Seminar "Märchen, Wald und Körpersprache" mit dem Nabu

Hatte am 24.05 als Referent ein interessantes Seminar mit absoluten Waldpäd"kräcks" vom NABU in der Scheune Neuhaus. Dabei hatte ich ein bemerkenswertes Erlebnis. Diese "Jungs und Mädels", die sich den ganzen Tag auf höchstem Niveau mit dem Themenkomplex Umweltbildung in Form von "Wald-Kindergeburtstagen" beschäftigten, kamen ganz schön ins Straucheln, als ich die Frage stellte: "Warum geht ihr eigentlich mit Kindern in den Wald?"
Bei ihrer täglichen Arbeit hatten sie nämlich völlig vergessen, dass sie viel mehr leisten als die Veranstalter von sog. "Mc Donalds Geburtstags-Spaß-Veranstaltungen"! Dass sie neben der Gestaltung eines Kindergeburtstages auch noch wertvolle Bildungsarbeit leisten, biol. Werte vermitteln oder Spaß an Natur wecken ... heimlich, still und leise, ohne erhobenen Zeigefinger.
Diese Zusammenhänge hatten sie inzwischen so weit im Hinterstübchen abgelegt, dass sie sich regelrecht die Augen rieben ob dieser "alten"...
...nach dem Motto "Vor lauter Bäumen, den Wald nicht mehr sehen"
Ich gab ihnen die Empfehlung mit auf den Weg, bei den nächsten Gesprächen mit Eltern selbstbewusst auf diese "Nebeneffekte" hinzuweisen und sich somit wohltuend von den reinen Spaßveranstaltungen abzugrenzen.

Dienstag, 22. April 2008

Waldblog online!

Hallo an alle Förster Bodo Fans!
Es gibt viel Neues zu erzählen. Ab jetzt erfahrt ihr hier alles rund um Bodos neue Geschichten, Projekte und Abenteuer für große und kleine Waldfans.
Viel Spaß!!!